Herfried Münkler: Imperien

 

 

  2015 muss bei Münkler ein Sinneswandel stattgefunden haben, vielleicht schon früher. Als ich bei Dussmann an der Friedrichstraße bei einer seiner öffentlichen Diskussionen zuhörte, wirkte er schon weichgespült. Dabei ist es doch nicht zu lange her, als er ein nüchternes Lehrbuch der Realpolitik vom Stapel ließ.

Es war eine angenehme Lektüre, mit beiden Beinen und dem Boden in der Realität. Parallelen werden gezogen auf systematische Art, kein Vergleich irgendzweier Imperien ist Tabu. Man lernt über den Hegemonialzyklus, Machtsorten (militärisch, politisch, ökonomisch und ideologisch, von Hard- nach Softpower sortiert) und die "augusteische Schwelle". Da riecht es fast schon angenehm singlemaltig nach Spengler.

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