Bernward Gesang: Angeklagt: Gott

 

 

 

  Im ersten Philosophiesemester lieh ich mir das Buch des jungen deutschen Philosophen in der Unibibliothek aus. Es war ein Elend. Im depressiven Januar 2006 fuhr ich mit dem Semesterticket für Niedersachsen, Hamburg und Bremen irgendwohin in Niedersachsen und las dieses begeisterungsferne Buch. Nur die auf den mühevoll umgeblätterten Seiten trostlos perennierende Schwermut hielt mich bei der Lektüre.

Das Buch handelt vom Scheitern der Theodizee. Es ist ein philosophischer Beweis des Atheismus. Schwerfällig, langatmig, nichts wirklich Neues dabei. Und dann hatte das Buch noch das Pech, in derselben Bibliothek wie die Werke von Emil Cioran zu stehen, die ich, natürlich, schon vorher las. An Cioran kommt nix ran. Nach der Begegnung mit dem rumänischen Nihilisten schmeckte alles fad. Also ist die Anti-Theodizee von Gesang vielleicht doch ein wenig besser, als ich mich erinnere.

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