John Hands: Cosmosapiens
Eigentlich war schon ausgemacht, dass die Big History von Yuval Noah Harari (eine kurze Geschichte der Menschheit) die beste je geschriebene History of Everything ist. Der Mann hat alle Sympathien auf seiner Seite: er ist Jude, schwul, schreibt spannend und allgemeinverständlich. Aber dann entdeckte ich ein Buch, dessen Existenz ich mir seit meiner Kindheit gewünscht hatte, und das eigentlich unmöglich war zu schreiben.
Wie ich irrte. Als ich Cosmosapiens im August 2019 entdeckte, begeisterte mich der Maßstab der Erzählung, die Dichte und die Reflexionshöhe. Es fängt mit dem Urknall an und endet mit der großen Vereinheitlichung der Wissenschaften, der interdisziplinären Bewegung zum nicht hegelschen, sondern eher skynetschen absoluten Wissen.
Wissenschaft und Epistemologie, affirmative, kritische und reflexive Darstellung aller großen Fragen der Menschheit gleich hintereinander: wofür zehn Autoren hundert Bücher schreiben müssten, braucht wer ist eigentlich John Hands nur ein einziges. Die positivste Überraschung von 2019 war dieses leider-geile Buch.
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