Wolfgang Engler: Bürger, ohne Arbeit
Wolfgang Englers "Bürger, ohne Arbeit – Für eine radikale Neugestaltung der Gesellschaft" ist ein Kirchenlied auf das Bürgergeld. Im Jahr 2005 auf dem Höhepunkt der Agenda 2010 und somit dem Tiefpunkt der Sozialdemokratie geschrieben, habe ich es Anfang Anfang 2008 gelesen, wobei ich es als Sonderpreisausgabe im mich wenn recht entsinnenderweise Braunschweiger Hauptbahnhof auf dem Weg nach Berlin erwarb.
Es geht darum, dass man nicht arbeiten müssen muss, um Bürger zu sein. Dass die Arbeit dem Menschen das Recht auf Leben verleiht, ist ja ein gemeinsamer Gemeinplatz sowohl für alle Sozialismen vom Kommunismus bis zum Nationalsozialismus als auch aller Kapitalismen vom Neoliberalismus bis zur sozialen Marktwirtschaft. Das Recht auf Leben von der Pflicht zur Arbeit zu entkoppeln, bedeutet für Engler so etwas wie wahrhaft humanistische Emazipation des menschlichen Individuums. Die Menschenwürde wird ja nur dann wahr gemacht bzw. verwirklicht, und bleibt nicht bloß ein abstrakter Anspruch, wenn der Staat anerkennt, dass der Mensch als ein Selbstzweck existiert.
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