Dichtungen des Michelangelo
Die Gedichte des legendären
Michelangelo, der gerade als Dichter eher weniger legendär ist, wurden
von Rilke übersetzt bzw. mit großem Respekt übertragen, d. h. so, dass
in den Übersetzungen möglichst viel Michelangelo war und möglichst wenig
Rilke. Dem Dichter der Renaissance geht es vor allem um die
Verführungen der Liebe, die romantische Liebe fließt in die erotische
über, sodass aus Liebe Verführung und Sünde wird.
Auch als alter Mann dichtete Michelangelo Liebessonette, war schönen Frauen noch im gebrechlichen Alter zugeneigt, und litt, wie einst Demokrit, daran, zu alt für das erotische Vergnügen geworden zu sein.
Die Liebe und der Tod: das sind die großen Themen der Gedichte von Michelangelo. Obwohl eher nicht für Lyrik bekannt, kann nicht gesagt werden, seine Lyrik sei zweitklassig. Bei Michelangelo handelt es sich eher um ein Universalgenie mit vielen Talenten und einem genialen Charakter, der diese vereinte.
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