A. G. Dugin: Noomachie. Lateinischer Logos.
Lateinischer Logos: Die Sonne und das Kreuz. Es geht um Italien, Spanien und Portugal als kulturelle Nachfolger des antiken Latiums. Rom wurde vom Imperium Romanum wieder zum Stadtstaat, blieb aber Zentrum der Welt: Konstantinopel, die Hauptstadt des christlichen Fortsetzungsimperiums, konnte sich als Welthauptstadt der Christenheit gegen Rom nicht durchsetzen. Der Rest Italiens machte eine interessante Kulturgeschichte durch, war aber politisch nunmehr von äußeren Mächten abhängig. Die Wiedervereinigung im 19. Jahrhundert änderte das nicht wirklich.
Spanien übernahm im 8. Jahrhundert das Schwert der Christenheit im ewigen heiligen Krieg gegen die Nichtchristen. Ende des 15. Jahrhunderts ging es aus der Reconquista siegreich hervor und begründete ein mittelalterliches Weltreich, als bei der geopolitischen Konkurrenz schon die Neuzeit losbrach. Ihre schrecklichen Kinder besiegten das solare Spanien und begründeten ein Weltreich der Titanen, die gegen die Olympier im 19. und 20. Jahrhundert vorerst triumphierten. Und Portugal? Es stand schon vor 400 Jahren mit einem Bein auf der Seite des noologischen Feindes; sein Logos markiert die untere Grenze des apollinisch-dionysischen Wertesystems: Portugal ist das Reich der Aphrodite.
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