Alexey Velichko: Geschichte der byzantinischen Kaiser Teil 4

 

 

 

 Die Zeit von 867 bis 1204 in der Geschichte des Oströmischen Reiches ist especially byzantinisch. Von Konstantin bis Justinian war es das nach der Krise des 3. Jahrhunderts erneuerte Kaiserreich, nach Herakleios war es dasselbe, nur im Zustand der Agonie. Ägypten an das Kalifat verloren, nur noch aus griechischem Kernland bestehend, wurde das spätrömische Imperium zu einem neugriechischen Postimperium, das bis zum Aufstieg der Makedonischen Dynastie ums Überleben kämpfte. Danach beginnt das historische Byzanz.

Der russisch-orthodoxe Autor veröffentlichte insgesamt fünf Wälzer zur Kaiser- und Kirchengeschichte Ostroms. Der vierte Teil deckt die Zeit ab, in der weiter im Westen eben der Westen entsteht: Deutschland (Ludwig der Deutsche/Heinrich der Vogler/Otto I), das Frankreich der Kapetinger (das ist nun Frankreich, nicht mehr Frankenreich), England, Venedig, Ungarn und die skandinavischen Länder. Parallel zur Entstehungsgeschichte des Abendlandes verläuft die Bestehensgeschichte des Niemandslandes, das an der Grenze zu Asien die meiste Zeit der mächtigste Staat Europas bleibt.

Euphemistisch geht der Autor mit den Kaisern um und sehr kritisch mit der orthodoxen Kirche. Nur die verabscheuungswürdigsten Schurken auf dem Kaiserthron zu Konstantinopel werden ordentlich kritisiert, bereits die mittelmäßigen Kaiser besungen und die großen Imperatoren auf eine Stufe mit Heiligen gestellt. Wen das nicht stört, der lernt aus detaillierten Beschreibungen der Zeit, der Ereignisse und Persönlichkeiten durchaus viel.

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