Jonathan Haidt: Die Glückshypothese
Mein Lieblingskapitel handelt natürlich vom Heiligen/Erhabenen/Erhebenden und dem Ekel als kontradiktorischen Gegensätzen. Das Schöne, für mich gleichbedeutend mit dem Heiligen, ist als das Höchste dem Ekel kontradiktorisch entgegengesetzt, das habe ja bereits selbst herausgefunden.
Es geht in diesem Buch darum, was
Menschen wirklich glücklich macht. Und das sind, Pech für mich,
glückliche Beziehungen. Dann machen wohl unglückliche Beziehungen am
unglücklichsten und ich habe doch Glück gehabt.
Viele Wertvorstellungen haben mit der
Glückssuche zu tun. Als Seelenheil-Egoist gebe ich das zu, ich bin schon
lange über das moralische Getue hinaus.
Die interessanteste Erkenntnis ist die mit dem bei Geburt automatisch eingestellten Glücksthermometer: wer die genetische Lotterie gewonnen hat, hat ein heitereres Gemüt. Auf der Glücksskala von 0 bis 10 hat einer einen Grundwert von 7, zu dem er nach allen Hochs und Tiefs letztlich wieder zurückkehrt, und der andere hat einen Grundwert von 4, der sich auf lange Sicht nicht verbessern lässt.
Glückliche Ereignisse machen nicht auf Dauer glücklich, Traumata zerstören das Grundglücksempfinden für kürzere Zeit als man zu denken gewohnt ist, und schon gar nicht für das ganze Leben. Den von der Grundeinstellung weniger Glücklichen empfiehlt der Autor, mit Drogen (nicht missbräuchlich, natürlich) nachzuhelfen, etwa mit Fluoxetin.
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